750 Jahre spannende Geschichte(n)
Die 750 Jahre alte Historie des Rösslerhofs ist nicht nur bewegt und spannend, sondern gleichzeitig ein Spiegel der Geschichte des südlichen Oberschwabens.
VOM ZEHNTEN BIS ZUM FREIEN BAUERN
2022
Ein neues Zeitalter beginnt auf dem Hof. Nach großen Umbaumaßnahmen verbringen die ersten Gäste Ihren Urlaub in den neu gebauten Ferienwohnungen. Café und Hofladen eröffnen.
2009
Das Benediktinerkloster in Weingarten schließt seine Tore. Bianka und Gereon Güldenberg kaufen den Rösslerhof.
2006
Der Rösslerhof wird als Wort-Bildmarke beim Patentamt eintragen und bekommt ein eigenes Logo. Inzwischen werden neben dem Emmentaler auch Bio-Mehle unter dem Namen Rösslerhof verkauft.
2003
Gereon Güldenberg heiratet Bianka Güldenberg. Der Hof hat jetzt eine Gesamtgröße von 130 ha (davon 80 ha Pachtland) und erzeugt 450.000 kg Milch.
1999
Gereon Güldenberg pachtet den Rösslerhof vom Kloster Weingarten. Der Betrieb wird weiter als Biolandhof bewirtschaftet.
1998-1999
Die Vermarktung wird weiter ausgebaut. Eine Getreideaufbereitungsanlage mit Dinkelschäle wird gebaut. Ein zweites Standbein zur Milch. Mit dem Bioboom der 90er-Jahre wird die Käsevermarktung gemeinsam mit den ökologischen Molkereien Allgäu (ÖMA) weiter ausgebaut. Es wird eine Milcherzeugergemeinschaft Rösslerhof mit 6 Biolandhöfen aus der Region gegründet. Ca. 1,5 Mio kg Milch werden 1999 zu Käse verarbeitet. Der Betrieb hat jetzt 50 ha eigenes Land und 40 ha Pachtland. 1998 entschließen sich die Batzills aus gesundheitlichen Gründen als Pächter aufzuhören.
1984
Familie Batzill läßt aus Ihrer Milch bei der Käserei Bauhofer den ersten Rösslerhof-Emmentaler machen. Der erste Biohartkäse auf dem Europäischen Markt. Im Jahr werden ca. 250.000 kg Bio-Milch verkäst.
1981
Das Kloster verpachtet der Rösslerhof an Albert und Sabine Batzill. Sie stellen den Betrieb auf organisch- biologische Wirtschafweise (Bioland) um und bauen den Rösslerhof Stück für wieder auf. Als der erste Bio-Betrieb im Landkreis Ravensburg und einer der Pionierbetriebe in Europa strukturieren sie den Betrieb um und bauen eine eigene Vermarktung auf. Betriebsgröße 50 ha.
1979-1981
Ein weltlicher Verwalter wird eingestellt, um den Betrieb zu sanieren. Allerdings ohne Erfolg.
1922-1979
Die Benediktiner bewirtschaften 50 ha Land mit eigenen Ökonomen und Brüdern. In den 20er- und 50er-Jahren und Anfang der 70er-Jahre wird viel investiert. Der Fösslerhof ist besonders bekannt durch seine Braunviehzucht. Ab Mitte der 70er fehlt der Nachwuchs und der Betrieb gerät wirtschaftlich in Schieflage.
März 1922
Das Kloster wird von den Benediktinern wiederbesiedelt und die Mönche haben starkes Interesse, den Rösslerhof zu erwerben. Dies gelingt ihnen auch mit politischer Unterstützung. Preis 40.000 Goldmark oder 3 Millionen Papiermark.
Sommer 1921
Richard Gregg, Finkabesitzer aus Guatemala kauft den Rösslerhof. Die wirtschaftlichen Probleme der 20er-Jahre zwingen ihn zum Verkauf an den Vaihinger Industriellen Vollmöller. Der Verkauf war allerdings von der Amtskörperschaft nicht genehmigt worden. Vollmüller legt Widersprung bei der Kreisregierung ein, scheitert aber.
1989-1920
Josef Stotz heiratet eine der Töchter (Maria) und wird der Bauer vom Rösslerhof und Betreiber der Gartenwirtschaft. Er modernisierte den Rösslerhof und wirtschaftet sehr erfolgreich. Sein einziger Sohn wird im 1. Weltkrieg schwer verwundet und kann den Betrieb nicht weiterführen. Die jüngste Tochter des Franz Linder, Louise,heiratet 1920 noch auf dem Rösslerhof einen Dr. Köml und verfasst später über Ihre Jugend auf dem Rösslerhof das Buch „Die Störleute“, erschienen im Verlag Schwäbischer Bauer.
1867-1878
Franz Linder mit seiner Frau Franziska geb. Kehrer , Wirt der Gasthäuser „Sonne“ und „Kreuz“ in Weingarten. Die beiden haben 4 Töchter. Eine der Töchter ist verheiratet mit Oberförster Münst, Tübingen.
1826-1867
Familie Bauknecht bewirtschaftete den Rösslerhof.
12. Juni 1812
Erste Gerichtssitzung bzw. Gemeinderatssitzung auf dem Rösslerhof. Erster „Oberschultheiss“ war Anton Schattmaier. Wer zu diesem Zeitpunkt Eigentümer und Bewirtschafter des Hofes war bleibt unklar.
1803
Auflösung des Klosters im Zuge der Säkularisierung.
1742
Johannes Pfleghar ist erwähnt als Lehensnehmer.
1734
Vermutlich Neubau bzw. Wiederaufbau des Wohnhauses.
17. Jahrhundert
Der Rösslerhof ist Sitz des Ammanns des Klosteramts. Schlier hat das Recht eine Gastwirtschaft zu betreiben. Die Lehensnehmer Hans Denzler (ab 1600), 1647 Martin Degen bewirtschaften unter anderen den Hof.
16. Jahrhundert
Der Hof wechselt seinen Namen. In Pfarrbüchern taucht neben dem Namen „Grindeln“ zum ersten Mal der Name Rößlerhof und Rößlerweiher auf. Hintergrund für diesen Namen ist die Hanfreibe im nahegelegenen Kehrenberg. Als „Resler“ oder „Resen“ wurden damals flache Weiher bezeichnet, in denen Flachs oder Hanf vor dem Brechen eingeweicht wurde. Ausbau des Hofgutes Nessenreben zum Sommerschlößchen des Weingärtner Konvents.
1296
Das „Gut Grindeln“ wird zum ersten Mal als zu den Abteieinkünften gehörig aufgeführt. Er war also ein Lehen des Klosters und gehörte zur Abteiaustsattung. Die 3 Lehensnehmer sind „Herrmann, den man den Spähn nennt“, „Conrad, den man Ege nennt“ und der „gute Hans oder Heinz“. Später ist nur noch vom „Grindelbauer“ die Rede. Das Gut war den Belehnten zum Nießbrauch auf Lebenszeit überlassen und wurde in der Regel an den Sohn weitergegeben. Bewirtschaftet wurde neben dem Hof der Rösslerweiher. An das Kloster geliefert werden mussten „6 Gulden, 6 Viertel Hafer und ein Fastnachtshuhn.“
1274
In einer Urkunde, die beim Besuch König Rudolfs von Habsburg vorgelegt wurde, wird unter den Besitztümern des Klosters Weingarten ein „Praedium Grindeln“ aufgeführt.
1153
Kaiser Friedrich I. bestätigt dieses Recht nochmals und erweitert es um das Recht von Rodungen.
1094
Welf IV. erteilt dem Kloster Holzschlag und Schweineweiderechte.
1056
Gründung der Benediktinerabtei durch Welf IV.